Caspar David Friedrich wurde 1774 in Greifswald geboren. Er war das sechste von zehn Kindern des Talgseifensieders und Talgkerzengießers Adolph Gottlieb Friedrich und dessen Ehefrau.
1794 begann Friedrich ein Studium an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen.
Zur Zeit Friedrichs dominierten die Stile "Barock" und "Klassizismus". In den künstlerischen
Darstellungen dieser Zeit überwogen daher Szenen aus der Bibel, antike Allegorien oder fürstliche
Machtdarstellungen.
Caspar David Friedrich entwickelte ab 1800 zunehmend seinen ganz persönlichen Stil, der den eigenen emotionalen Blick auf landschaftliche Szenerien in den Vordergrund stellte. Statt barock überladene Heiligenbilder oder antike Gottheiten malte Friedrich emotionale Landschaftsbilder.
In dieser Hinsicht ist er ein Revolutionär, der einen ganz neuen Stil ausbildete. Er betrachtete die Landschaft in seiner unmittelbaren Umgebung mit vollem Erstaunen, mit tiefer Ehrfurcht, mit viel Gefühl und einem Anflug von Melancholie.
Die Landschaft ist rauh, wild, gewaltig und schön - ja geradezu "romantisch".


Geprägt durch seine religiöse Erziehung verband er den Anblick der Landschaft mit entsprechenden Symbolen wie Kirchenruinen, Kreuzen, Altären etc. Seine manchmal patriotischen Anspielungen waren dem Zeitgeist unter der französischen Besatzung durch Napoleon geschuldet.
Am stärksten empfinde ich Friedrichs Bilder, wenn er ganz ohne pietäthafte Symbolik oder patriotische Attitüde das reine Zwiegespräch zwischen Natur und Mensch zeigt.

Er entwickelte seinen persönlichen Blick weiter, indem er den Betrachter in sein Motiv mit aufnahm - manchmal klein und am Rande im Vergleich zur gewaltigen Landschaft - oder zentral und bisweilen auch den
Blick auf das Motiv versperrend, doch immer in Rückenpose zum Betrachter des Bildes.
So ist in seinen Bildern stets ein Zwiegespräch zwischen Betrachter und Landschaft zu erkennen.
"Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er also nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht."
Inschrift des CDF-Denkmals in Dresden.
Tanja Soler Zang - April 2024